Wenn bei der Finanzierung etwas nicht passt…

Meine Finanzierung besteht ja nur aus Förderkrediten, einmal KfW und zweimal L-Bank. Wobei diese auch wieder von der KfW refinanziert werden, wenn ich meinen Finanzierungsvertrag richtig verstanden habe. Das Ganze wird organisiert von der Sparkasse und die wiederum hat den Kredit von der Interhyp vermittelt bekommen. Eine ziemlich lange Nahrungskette also, aber das war nicht das Problem.

Wer sich die Förderprogramme meiner Finanzierung anschaut, wird feststellen, dass die Zinssätze bei weitem nicht mehr so günstig sind wie in meiner Finanzierung. Aus der ganzen Vorgeschichte hatte ich bereits seit etwa einem Jahr Kontakt mit einem Vermittler von der Interhyp. Klar, um eine Bestandsimmobilie zu kaufen braucht man auch Geld und ohne Finanzierungsbestätigung braucht man heute kaum noch bei der Besichtigung auftauchen. Als ich mich dann Ende September mal wieder bei ihm gemeldet habe, hieß es „gut, dass Sie sich melden, bei uns ist gerade ziemlich viel los, weil die Zinsen steigen“.

Von den Förderbanken hatte noch keine die Zinsen erhöht, aber die haben den großen Haken, dass sämtliche Zinsänderungen per sofort gelten. Ein neuer Kreditantrag zu alten Konditionen kann dann nicht mehr vermittelt werden. Günstigere Angebote gab es auf dem Markt nicht und entsprechend schnell habe ich mich dann für diese Finanzierungsvariante entscheiden.

Für so eine Finanzierung braucht man aber einige Nachweise … Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge, Notarvertrag, unterschriebene Einverständniserklärung zur Schufa-Auskunft, usw. Das kann man heute alles bequem per Internet hochladen, aber es ist recht viel zu scannen und man schafft in der Regel nicht alles beim ersten Mal richtig. Zum 11. Oktober war nochmal ein Termin mit dem Vermittler angesetzt, um alles zu prüfen und abzuschicken. Da war ich aber im Urlaub im Wallis. Also zusätzlich zu allen Urlaubssachen noch Drucker und Scanner eingepackt, Internet gibt es ja mittlerweile zum Glück auch vom Handy …

Klar, verglichen mit vor 10 Jahren sind die Zinsen unglaublich günstig. Gleichzeitig ist Bauen auch deutlich teurer geworden und bei den Summen machen 2-3 Zehntel schon eine Menge Geld aus, das man nicht unnötig ausgeben will. Entsprechend hibbelig war ich, was das Thema Zins anbelangt. Auf die Nachfrage, was passiert, wenn während der Bearbeitungszeit der Zins erhöht wird, kam die Antwort „dann zieht die Sparkasse Ihren Antrag noch schnell vor. Ihr Zins ist dann sicher.“ Wollen wir es mal hoffen …

Eine gute Woche später kommt ein Anruf vom Interhyp-Vermittler. „Die Sparkasse hat ihren Antrag vorgezogen und braucht noch folgende Nachweise …“. Und weitere drei Wochen später kam dann tatsächlich die Bestätigung, dass die Finanzierung bewilligt ist. In der Zwischenzeit wurden die Zinssätze der Förderbanken bereits zwei Mal erhöht.

Eineinhalb Wochen später waren dann tatsächlich auch die Verträge mit der Post unterwegs und Samstagnachmittag bei mir. Jetzt würde sich gleich herausstellen, ob das mit dem Zins auch wirklich geklappt hat … hat es nicht so richtig. Der Vertrag zu den L-Bank-Krediten ist vollkommen inkonsistent, was die Zinssätze anbelangt. Unter Sollzins steht ein falscher höherer Zins, unter Effektivzins der richtige Zins, niedriger als der Sollzins. Unter „Vermischtes“ wird auf den Abschnitt zum Sollzins verwiesen, mit dem richtigen Zins. In der Anlage finden sich zum Kredit zwei Tilgungspläne, einmal nur die monatlichen Raten und einmal noch mit Restschuld. Mit unterschiedlich hohen Raten. So kann ich das natürlich nicht unterschreiben. Genau das, was man am Samstagnachmittag haben will, wenn niemand erreichbar ist …

Also bleibt nur eine E-Mail mit dem Problem zu schreiben und abwarten bis Montag wieder jemand erreichbar ist. Es stellt sich heraus, nicht nur bei mir, sondern bei einer ganzen Ladung anderer Bauherren das gleiche Problem. Was war passiert?

Laut der Sparkasse wurde der ursprüngliche Antrag der L-Bank „aus technischen Gründen abgewiesen“, was auch immer das bedeutet. Meine Vermutung wäre, dass der Antrag einfach zu spät kam. Irgendwie hat es die Sparkasse aber geschafft trotzdem die Konditionen zu sichern, da der Vertragstext aber über die L-Bank vorgegeben wird, konnte sie diesen Teil nicht mehr ändern und hat es unter Vermischtes geschrieben. Und dann den Fehler gemacht bei den Tilgungsplänen zu pfuschen und das nicht im Anschreiben zu erwähnen.

So ähnlich wurde mir das jedenfalls in einer Mail geschildert, die auch nochmal bestätigt hat, dass die ursprünglichen Konditionen noch gültig sind. Damit konnte die Finanzierung dann unterschrieben werden und zurück an die Sparkasse.