Wie kommt das Haus an seinen Platz? – Anordnung auf dem Grundstück

In der Theorie ist Hausbau super einfach. Man sucht sich ein Haus aus, platziert es auf dem Grundstück und schon kann der Bauantrag eingereicht werden. So oder so ähnlich war zumindest die Vorstellung, bevor ich mich ganz konkret mit dem Hausbau beschäftigt habe 😉

Auch wenn die Kataloge für Fertighäuser etwas anderes nahelegen … man sucht sich nicht einfach ein Haus aus und platziert es auf dem Grundstück. Grundriss, Grundstück und Außenanlagen stehen in Wechselwirkung zueinander, mit dem Bebauungsplan und der LBO als harte Leitplanken.

Wie alles begann

Mit der Grundstücksbesichtigung fing alles an. Damals war das komplette Neubaugebiet noch eine Wiese und die einzigen Anhaltspunkte waren die Nachbarhäuser. Trotzdem war für uns relativ schnell klar, welches Grundstück wir wollen und was unsere Alternative ist (das Grundstück direkt nördlich).

Nachdem wir das Grundstück ausgesucht haben, ging es natürlich am nächsten Tag direkt in den Musterhauspark. Rückblickend eher einer der verzichtbaren Schritte, aber das wussten wir damals noch nicht. So wie wir allgemein auch nicht wirklich wussten, was wir genau wollen. Mit einer Tasche voller Prospekte ging es dann zurück nach Hause, aber so richtig kann man sich das ja auf dem Grundstück nicht vorstellen.

Also haben wir relativ schnell angefangen, eine Schablone zu machen. Aus der Größe des Grundstücks haben wir grob abgeschätzt, wie lang die Länge und Breite des Grundstücks etwa sein dürfte und das auf einem Karton aufgezeichnet. Dazu eine Linie für die Abstandsflächen und los ging es.

Moderne Technik ist hier eher fehl am Platz, denn mit Papier lässt sich am leichtesten improvisieren. Der ideale Maßstab ist 1:100, d.h. 1cm entspricht 1 m in der Realität. Mit Karopapier lässt sich das auch einfach abzählen, anstatt abzumessen. Und dann habe ich mal Schablonen gebaut: Haus, Carport, Terrasse, Gartenhaus, Anhänger, Wege, … das Meiste davon in mehrfacher Ausfertigung.

Da wir noch keine Ahnung hatten, was für ein Haus eigentlich hinkommt, war das erst einmal nur blanko mit 10x10m eingeplant. Dafür war die Sauna schon fest eingeplant und auch der Anhänger hat seinen Platz.

Es wird konkreter

Mit angebautem Carport
Mit Garage und Carport

Irgendwann hatten wir dann einen konkreten Hausentwurf im Blick und den entsprechenden Grundriss. Hier mal in zwei Varianten, einmal mit ans Haus angebautem Carport und einmal mit einer Garage und einem dort angebauten Carport. Die Variante mit Garage und Carport war ein bisschen aus der Not heraus geboren, dass der Anhänger ja irgendwie hinter die Garage kommen muss.

In den beiden Varianten ist das Haus übrigens ein bisschen von der Nordgrenze weg und dafür ein bisschen in Richtung Ostgrenze gewandert. Dadurch wird dort aber alles ein bisschen enger. Dafür wird an der Nordseite recht viel Platz verschenkt. So richtig toll ist das nicht.

Mit Gartenhaus an der Einfahrt
Mal alles ganz anders

Hier sind noch zwei weitere Varianten. Eine schafft Platz im Nordosten, indem sie das Gartenhaus neben die Einfahrt verschiebt. Auch hier ist noch die Konstruktion mit Fertiggarage und angebautem Carport drin. Die andere Variante macht mal etwas ganz anderes und schiebt den Carport an die Südgrenze und Gartenhaus und Anhänger an die Ostgrenze. Beiden Varianten leiden etwas darunter, dass sie im Bereich um den Hauseingang eher eng sind.

In der Zwischenzeit hatte ich vom Karton auf einen Grundstücksplan gewechselt, den der Architekt aus dem Bebauungsplan abgenommen hat. Rein von den Maßen eine Verbesserung, aber – wie sich später herausstellt – noch nicht ganz das richtige Grundstück. Und so ein blankes Blatt Papier ist zum Abmessen auch nicht gerade praktisch, deswegen haben wir dann auch auf Millimeterpapier gewechselt. Und hier das vorläufige Endergebnis:

Das Gartenhaus wandert wieder zurück in die Nordost-Ecke, der Carport nach vorne an die Einfahrt. Dazwischen der Anhänger. So ist alles etwas offener und trotzdem noch relativ viel Garten übrig.

Was der Plan nicht sagt … so darf ich das gar nicht bauen, denn das Gartenhaus ist viel zu groß. 5x4m überschreiten mit einem Satteldach die erlaubten 40 Kubikmeter deutlich.

Immerhin habe ich an der Stelle schon etwas gegenüber früheren Varianten dazugelernt und das Gartenhaus nicht mehr direkt auf die Grenze geplant, sondern einen halben Meter weg. Es gibt ja noch Dachüberstände und auf den Zentimeter genau arbeitet man als Laie ja ohnehin nicht.

Und in 3D?

Die Varianten oben hatten wir dann irgendwann im Frühjahr fertig. Und dann hieß es warten und geduldig sein. Im Herbst ging es weiter und dann kam die Vermessung zurück. Abweichungen zu unserem Plan?

Das Gelände ist nicht „fast flach“, sondern hat durchaus Gefälle. Die Ecke im Nordosten hat keinen rechten Winkel. Und die Einfahrt ist viel größer als gedacht. Die angedeutete Eckterrasse fällt wohl ziemlich sicher dem Gefälle zum Opfer. Aber sonst passt der Plan doch ganz gut.

Und das Gartenhaus passt auch noch nicht ganz. 4x4m reichen nicht, wenn man die Dachüberstände in allen Richtungen berücksichtigt.