Wassermanagement Teil 2: die Theorie

Vor kurzem habe ich eine kleine Bestandsaufnahme zum Thema Wasser gemacht. In diesem Artikel geht es darum, welche Pläne und Maßnahmen daraus folgen. Einige Sachen sind noch in der Findungsphase und werden sich eventuell noch ändern. Andere sind schon ziemlich weit fortgeschritten.

Die Zisterne

Eine Retentionszisterne ist ohnehin Pflicht, also macht es auch Sinn gleich noch eine etwas größere Zisterne zu vergraben und das Regenwasser zu nutzen. Das aber nur für die Bewässerung im Garten.

Prinzipiell wäre es zwar möglich, auch Toilettenspülung und die Waschmaschine mit Regenwasser zu betreiben. Das Problem ist nur, es lohnt sich nicht. Für eine Regenwassernutzung ist eine komplett getrennte Installation vorgeschrieben, um eine Vermischung mit Trinkwasser zu verhindern. Das kostet erst einmal eine ganze Stange Geld, die durch das gesparte Wasser hereingeholt werden müsste.

Aber Frischwasser ist billig, Abwasser ist der teure Teil am Wasserverbrauch. Bei 1,70€ pro Kubikmeter Frischwasser amortisiert sich die zusätzliche Installation eher in 40 als in 20 Jahren. Wassersparende Toiletten und Waschmaschinen sei Dank.

Wege im Garten

Durch die schlechte Versickerung ist der Boden ziemlich lange sehr feucht. Ist er einmal mit Gras bewachsen, lässt sich darauf ohne Schlamm gehen. Auf regelmäßig benutzten Wegen wird das Gras aber schnell abgetreten. Entsprechend müssen alle diese Wege auf die eine oder andere Art befestigt werden.

Schlammpackung gefällig?

Die offensichtliche Möglichkeit ist natürlich, alle Wege zu pflastern, aber die gefällt mir nicht gut. Man zieht ja nicht aufs Land, um dann überall auf Beton zu schauen. Eine Variante ohne Beton wäre ein Weg mit Rindenmulch oder Hackschnitzeln und einem Unterbau aus Schotter, damit der Mulch nicht so schnell verrottet. Das wirkt recht natürlich, ist aber etwas pflegeintensiv, da der Oberbelag alle paar Jahre erneuert werden muss. Bei einer empfohlenen Dicke von 10 cm ist da einiges an Material fällig. Für alle, die sich das nicht vorstellen können: Ein Sack Rindenmulch aus dem Baumarkt ist etwa 10cm dick. Man stellt sich also vor, man legt den kompletten Weg mit solchen Säcken aus 😉

Eine Alternative dazu wären Trittsteine statt vollflächigem Pflaster. Da immer nur einzelne Steine platziert werden, bleibt der Weg im Wesentlichen grün. Leider müssen Trittsteine relativ eng beieinander gesetzt werden, damit man mit einem normal langen Schritt von einem Stein zum nächsten kommt. Außerdem müssen die ziemlich exakt bodengleich eingebaut werden, damit sie nicht zur Stolperfalle für kleine Kinder werden. Für Kleinkinder sind Trittsteine ohnehin eine Zumutung, so große Schritte können sie gar nicht machen 😉

Die dritte Alternative wären Rasengitter. Nicht die hässlichen Steine aus Beton, sondern die Plastikwaben, die deutlich unauffälliger sind. Leider sind wir da auch schon beim großen Nachteil, man verbaut jede Menge Plastik im Garten und läuft auf diesen Plastikstegen.

Hier hat sich übrigens meine Strategie seit dem ersten Entwurf dieses Artikels etwas verändert. Der aktuelle Entwurf für den Garten sieht vor, dass die Mülltonnen hinter dem Haus beim Technikraum stehen und der Kompost daneben kommt. Bis zu den Mülltonnen muss man ohnehin vernünftig befestigen, dann kann man die 2-3 Meter für den Kompost auch noch befestigen. Danach will ich die Laufwege zur Terrasse erst einmal nur auf Gras versuchen. Die geht man schließlich eher bei gutem Wetter und dann sollte das auch halten.

Unterbau fürs Pflaster

Durch die Kombination von schlechter Bodenversickerung und Sickerpflaster wird der Unterbau etwas frostanfällig. Entsprechend wird hier nicht gespart. Unter der Einfahrt sind neben 30cm Frostschutz Schotter auch noch 10cm Kies verbaut. Das sollte erst einmal reichen. Schließlich kommen ja auch noch Splitt und 8cm Pflaster darauf, dann sind wir bei über einem halben Meter Gesamtaufbau.

Auch unter den Wegen und unter der Terrasse will ich nicht am Frostschutz sparen und schauen, dass ein entsprechend guter Unterbau hinkommt.

Spritzschutz und Fundamente

Was für die Wege gilt, gilt natürlich auch für die Fundamente. Beim Carport mit Punktfundamenten stellt sich zum Glück gar keine Frage, diese gehen tief genug und sind frostsicher. Beim Gartenhaus will ich mit dem Fundament etwas tiefer gehen und ein paar Zentimeter extra Frostschutz verbauen. Eine frostfreie Gründung wird es aber nicht werden und die wäre wohl auch übertrieben, da das meiste Wasser ja vom Dach direkt in die Zisterne geht.

Das Haus selbst ist natürlich frostsicher mit Frostschirm gegründet und hat jede Menge Schotter darunter. Grundsätzlich sollte es kein großes Problem darstellen, wenn etwas Wasser unter das Fundament läuft. Trotzdem will ich hier zweigleisig fahren, denn der Nachbar nordseitig liegt höher und plant bisher nur eine Böschung an der Grenze.

Zum einen durch die Geländemodellierung bzw. die Art, wie der Spritzschutz angelegt wird. Auf der Nordseite soll der Spritzschutz ein kleines bisschen über das Gelände raus stehen oder eine Vertiefung vor dem Spritzschutz, sodass er Wasser vom Nachbargrundstück ableitet bevor es in den Spritzschutz fließen kann. Wie genau, hängt ein bisschen vom Endgelände ab.

Und zum anderen ist ja um die Terrasse noch eine kleine Stützmauer geplant. Diese will ich nach Möglichkeit als Trockenmauer ausführen, da eine Trockenmauer ganz natürlich durch die Ritzen zwischen den Steinen entwässert. Dazu ist die Überlegung den Unterbau der Terrasse bis direkt an die Mauer zu verlängern, sodass alles Wasser von der Terrasse im Zweifelsfall durch die Mauer kann.

Eine Ausführung als Trockenmauer hat noch einen weiteren Vorteil. Eine fest vermörtelte Mauer ist starr und muss deshalb frostsicher gegründet werden. Trockenmauern sind flexibel und tolerieren leichte Verschiebungen bei Frost. Entsprechend kann die Trockenmauer einfach auf einem dünnen Schotterbett gegründet werden.

Eingangsbereich

Bleibt als große Unbekannte noch der Eingangsbereich. Der liegt ja etwas tiefer als das Nachbargrundstück im Osten, ist also bei Starkregen durch Hochwasser gefährdet. Aktuell ist der Humus abgekratzt und die Bodenplatte kommt eigentlich ganz gut nach oben übers Gelände. Das Gefälle zum Nachbargrundstück ist jetzt kaum sichtbar, wobei das sicherlich auch täuschen kann.

Trotz der Hochwassergefahr würde ich gerne einen barrierefreien Eingang ohne Stufe machen. Das ist natürlich deutlich anspruchsvoller und entsprechend ist hier eine Rinne vor der Haustür schon fest eingeplant. Diese Rinne soll aber nur die letzte Verteidigungslinie gegen Wasser sein und idealerweise immer trocken bleiben 😉

Deshalb will ich im Eingangsbereich den Weg zur Haustür hin etwas ansteigen lassen und dieses Wasser über ein Quergefälle in Richtung Rasen neben der Einfahrt ableiten. Zusätzlich ist noch die Überlegung im Bereich zwischen Gartenhaus und Carport etwas zu machen, damit das Wasser bei einem Starkregen gar nicht erst bis zum Weg kommt. Eine zusätzliche Rinne längs neben dem Weg wäre eine Möglichkeit.

Da bin ich aber noch unschlüssig, wie sich das am besten in ein Gesamtkonzept einfügt. Auch wenn jetzt das Haus steht, das Gelände steht immer noch voller Material. Entsprechend schwer ist es, sich vorzustellen, wie es aussieht, wenn am Ende überall wieder der Humus angeschüttet ist und die Wege angelegt sind. Was am Ende wie sinnvoll ist, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie die das Grundstück östlich bebaut und angelegt wird.