Geduldsprobe Erschließung

Bevor auf einem Grundstück gebaut werden kann, muss es erschlossen werden. Es braucht eine Kanalisation, Wasser- und Stromanschlüsse und natürlich auch eine Straße zu den einzelnen Grundstücken. Die Grundstücke müssen vermessen und Grenzsteine gesetzt werden. Erst dann kann auch tatsächlich gebaut werden. Aber wie lange dauert das?

Da unser Grundstück in einem Neubaugebiet liegt, übernimmt die Gemeinde einmal zentral die Erschließung und die Kosten dafür werden von den zukünftigen Grundstückseigentümern beim Notartermin abgelöst. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Letztendlich bedeutet es einfach, dass man als Laie seinen Grunderwerbssteuerbescheid nicht richtig versteht 😉

Unser Grundstück Anfang November 2020

Als wir unser Grundstück zum ersten Mal gesehen haben, war dort noch gar nichts, lediglich eine Wiese. Es ist gar nicht so einfach, sich die Grenzen der einzelnen Grundstücke vorzustellen, wenn noch gar nichts vorhanden ist. Man kann lediglich grob anhand von Nachbarhäusern peilen.

Die Erschließung sollte bereits in der Woche nach unserer Zusage starten … getan hat sie das nicht. Ende November waren wir wieder am Grundstück und die ersten 30m der späteren Straße waren bereits geschottert. Es tut sich was!

Leider war das erst einmal dann auch alles. Bis Weihnachten war nur wenig Fortschritt und dann gar nichts mehr. Nach Weihnachten war Pause und dann kam der große Schnee und Kälte. Irgendwann im März muss es dann weiter gegangen sein, da Ende März im oberen Bereich des Gebiets alles schon wieder zugeschüttet war. Mittlerweile war auch der Bauvertrag schon unterschrieben und die ersten Bankgespräche geführt.

Das Baugebiet im Mai

Mitte/Ende Mai war dann schon so langsam die Form des gesamten Baugebiets erkennbar und auch unsere Zufahrt. Zum ersten Mal war wirklich klar, wo unser Grundstück endet!

Das Gebiet im Juni

Drei Wochen später waren wir wieder vor Ort und jetzt war die Erschließung praktisch fertig. Glaubten wir zumindest. Es fehlte ja nur noch schnell die Straße und schon konnte der Vermesser kommen 😉

Doch der regnerische Sommer hatte uns ganz schön einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei den nächsten Besuchen im Juli tat sich gefühlt gar nichts. So wenig, dass ich nicht einmal Fotos machen wollte. Immerhin kann man bei solchen Besuchen schon mal die zukünftige Nachbarschaft kennenlernen.

Das Gebiet Anfang August

Anfang August, also knappe 8 Wochen nach dem letzten Foto, tat sich immer noch nicht so viel. Die Randsteine waren zwar angefangen, aber nur bis zur Hälfte gesetzt. Immerhin hatten wir jetzt einen Notartermin für Mitte September. Bis dahin sollte also alles fertig sein, denn ohne Vermessung kein Notartermin.

Zum Notartermin gab es dann tatsächlich auch ein „fertiges Grundstück“ mit Straßen und Grenzsteinen. Damit war leider die Geduldsprobe noch nicht beendet. Denn bevor ein Bauantrag eingereicht werden kann, muss das komplette Gebiet noch im Kataster eingetragen werden. In unserem Fall zog sich das dann noch bis Mitte/Ende Oktober. Insgesamt dauerte die Erschließung also ein knappes Jahr, in dem man sich als Bauherr fühlt, aber keiner ist 😉