Der Einzug rückt unaufhaltsam näher und es wird spannend, ob wirklich alles klappt. Die letzten Gewerke arbeiten weiter und putzen das Haus zum ersten Mal. Auch außen tut sich etwas.
Eigentlich wollte ich den Artikel ja schon am Sonntag schreiben, aber irgendwie war die Luft raus. Seit dem letzten Post wurde die Wärmepumpe in Betrieb genommen, zumindest provisorisch, denn wir haben immer noch keinen richtigen Strom im Haus. Aber der Elektriker hat das irgendwie an den Baustrom angeschlossen und sie funktioniert. Die Wärmepumpe surrt ein kleines bisschen, bei geschlossener Tür hört man aber nichts davon.
Freitag kam dann noch ein Anruf vom Installateur. Er sei gerade dabei, den Spiegelschrank im OG aufzuhängen, unser Plan würde nicht funktionieren. Die Vormauerung geht nämlich auf 1,20m hoch, da passt keine Ablage mehr zwischen den Schrank und die Vormauerung. Jetzt haben wir 5cm Abstand, das sieht auch gut aus. Bilder habe ich natürlich vergessen, die reiche ich bei Gelegenheit noch nach. Und wenn ich das nächste Mal ein Bad plane, denke ich an so etwas 😉
Sonntag waren wir dann auf der Baustelle, um mit der Endreinigung anzufangen. So zumindest der Plan und der war auch kommuniziert. Nicht so toll war, wie es in manchen Räumen aussah. Im Allraum hat auch noch das Parkett im Wohnzimmer gefehlt, so bringt das alles natürlich nicht viel. Die Fenster haben wir trotzdem geputzt und auch die Böden wo die Räume halbwegs zugänglich waren. Dazu noch die Küche.
Außerdem war noch großes Lampenaufhängen. Strom gibt es wie gesagt noch nicht. Das ist gut, weil man sich nicht versehentlich einen Elektroschock einfängt. Schlecht ist, weil man nicht testen kann, ob alles richtig verkabelt ist. Normale Lampen sind ja recht unproblematisch, die haben eine Lüsterklemme und dann muss eben gleiches zu gleichem.
Wir haben aber auch ein paar Spots in den Bädern und im EG Flur, die waren nicht ganz so einfach. Im Flur müssen die auch zusammengeschaltet werden, das war auch nicht ganz intuitiv und dann haben wir das lieber verschoben und Abends in Ruhe nochmal nachgeschaut wie das geht. Montiert waren die natürlich alle falsch, vermutlich hingen die Kabel in der Erdung. Das habe ich dann heute noch schnell in Ordnung gebracht und auch die im Flur zusammengeschalten.
Lampen sind ja bei vielen Leuten ein ziemlicher Kostenfaktor und man kann sich da auch nach Belieben verkünsteln. Wir haben es erstmal eher einfach gehalten. Die Lampe fürs Kinderzimmer gibt es von Oma und Opa, die Esszimmerlampe haben wir von Bekannten bekommen und für den Rest sind günstige Lampen drin. Lediglich bei der Wohnzimmerlampe konnten wir uns zum einen nicht endgültig einigen und zum anderen war dann die anvisierte Lampe erst in 6-7 Wochen (neuerdings sogar 13-14 Wochen) lieferbar. Da wir aber bei der ursprünglichen Bestellung die Kinderzimmerlampe von den Großeltern nicht auf dem Schirm hatten, war noch eine übrig, die wir jetzt einfach provisorisch im Wohnzimmer montiert haben.
Sonntag war dann auch die Gelegenheit mal durchs Haus zu gehen und Mängel und fehlende Restarbeiten für die Abnahme zusammenzuschreiben. Ich würde sagen, die Liste war so mittellang und an sich im Rahmen der Erwartungen. Ein tropfendes Waschbecken, eine Macke in einer Fliese im Technikraum, fehlende Silikonfugen, fehlende Fliesen an den Türen (die wollte der Fliesenleger machen, sobald die Türen fertig sind). Alles Kleinigkeiten, die man gut nacharbeiten kann. Für eine Sache gilt das aber nicht und das ist der Bodenablauf im Technikraum bzw. dessen Abwesenheit. In der Bodenplatte war der untere Teil eingebaut, den hat wohl der Estrichleger überdämmt und dann nahm alles seinen Lauf. Dazu aber gleich noch mehr.
Die Liste habe ich schon einmal am Sonntagabend verschickt. Aufgrund der Liste und da es im Haus immer noch keinen Strom gibt, war die eigentliche Abnahme eine relativ einfache und schnelle Sache. Bis auf besagten Bodenablauf. Den kann man grundsätzlich auch nachrüsten: ein paar nagelneue Fliesen wegklopfen, den Estrich aufspitzen und dann alles wieder aufbauen.
Es gibt dabei nur zwei Probleme. Das erste Problem ist, dass im Heizungsraum eine Fußbodenheizung liegt und dass mir das der Bauunternehmer erst nicht glauben wollte. Vorgesehen war das nämlich nicht und der Installateur war auch der Meinung, dass es dort keine Fußbodenheizung gibt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass überall – außer unter den Küchenmöbeln – Heizschleifen liegen, dummerweise hatte ich aber natürlich kein Bild von Heizschleifen im Technikraum gemacht … ich kann jedem nur empfehlen, jeden Raum aus 15 verschiedenen Winkeln ständig zu fotografieren, egal ob man glaubt, dass etwas zu sehen ist. Aber der Boden ist warm und 21 Grad Oberflächentemperatur sprechen eindeutig für die Fußbodenheizung. Hier bewahrheitet sich der Spruch, dass Bauleiter wie Zitronenfalter sind …
Das andere Problem ist der Estrich selbst. Heute baut man normalerweise mit Fußbodenheizung und nimmt deshalb Anhydritestrich. Der ist aber recht empfindlich gegen Feuchtigkeit und muss in Feuchträumen abgedichtet werden. Mit Bodenablauf gilt genau das. Angeblich ist der Technikraum abgedichtet, der Sachverständige konnte aber zumindest im Heizverteiler keine Abdichtung bzw. deren Aufkantung sehen. Entsprechend müsste man, um es korrekt zu machen, die kompletten Fliesen raus, abdichten und neu machen. Ein Wahnsinn. Entsprechend verzichte ich erst einmal auf den Bodenablauf und lasse mir was gutschreiben.
Ansonsten wurde Montag noch das restliche Parkett verlegt und heute noch die Sockelleisten angebracht.
Außerdem wurde noch die Zisterne an die Fallrohre angeschlossen und alles einplaniert. Das Gelände vor dem Haus wirkt jetzt doch schon wieder total anders, obwohl es nur ein paar Zentimeter sind.
Die Zisterne hat dann auch noch einmal für ein bisschen Fragezeichen gesorgt. Theoretisch sollte ein Leerrohr für das Kabel der Pumpe und die Wasserleitung liegen. Praktisch weiß keiner, wo das im Technikraum endet. Meine persönliche Vermutung ist ja, dass das im letzten freien Loch der Mehrsparteneinführung rauskommt. Wieder eine Reklamation fällig, denn das sollte eigentlich als Reserve-Leerrohr in die Einfahrt gehen. Wer weiß, welche Technologien die Zukunft bringt und da wäre so ein Leerrohr ganz praktisch.
Zum Abschluss noch ein kleines Bild der Siedlung.