Besuch vom Sachverständigen, Fliesen OG Bad

Die Woche ist drei Tage alt und ich war dreimal auf der Baustelle. Ganz schön stressig, denn die meisten derartigen Termine laufen morgens vor der Arbeit. Gegen die Welle aus Konstanz raus und hinter der Welle wieder zurück und (meistens) pünktlich im Büro. Klappt eigentlich ganz gut, heißt aber auch früh aufstehen.

Montag war auch früh, aber nicht ganz so stressig, denn dort hatte ich gleich den ganzen Vormittag freigenommen. Bei mir kommt ab und zu ein Sachverständiger und schaut, ob alles ordentlich ausgeführt ist. So ein Sachverständiger ist zwar teuer, ich kann das aber nur jedem empfehlen. Als Bauherr ist man auf der Baustelle derjenige mit der wenigsten Ahnung und dann ist es wichtig, dass man jemand hat, der sich auskennt und das notwendige Gerät besitzt, um Mängel aufzudecken. Man kann sich in vieles einlesen, aber man ist und bleibt Laie. Gerade beim ersten Haus.

Theoretisch wäre ja der Bauleiter für die Mängelfreiheit zuständig, böse Zungen behaupten aber, dass Bauleiter wie Zitronenfalter seien. Beim Bau mit Generalunternehmer kommt noch dazu, dass der Bauleiter vom ausführenden Unternehmen bezahlt wird und somit einen potenziellen Interessenskonflikt hat. Selbst wenn man bösartige Vertuschung beiseite lässt … es gibt ja häufig die Wahl zwischen der besten Lösung und der günstigen, gerade noch akzeptablen Lösung. Und dann ist noch die Frage, wann der Bauleiter zum letzten Mal auf Fortbildung war. So ein Sachverständiger ist hier eine gute Rückversicherung.

Im letzten Artikel habe ich ja schon die Abdichtung der Dusche beschrieben, wegen deren Kontrolle war der Termin angesetzt. Denn Wasser im Estrich ist einfach schlecht und bei Fußbodenheizung erst recht. Der Fliesenleger hatte die Duschen zwar zweimal mit einer Dichtmasse gestrichen, aber dabei entweder zu wenig Material verwendet oder die falsche Rolle (laut SV sind diese Dichtanstriche tückisch). Jedenfalls hat das Messgerät an zu vielen Stellen nicht die geforderten 500 Mikrometer angezeigt, sondern eher so 350. Also nochmal nachstreichen.

Auch vor den Duschen war etwas zu beanstanden, nämlich der Estrich. Wir haben im ganzen Haus Anhydritestrich, der ist aber empfindlich gegen Feuchte. In der Dusche selbst ist ein Zementestrich, der ist weniger empfindlich, aber da wir ohne Duschwanne planen und auch ohne Duschtüren, kann auch mal Wasser nach draußen schwappen. Also sollte der Boden zusätzlich abgedichtet werden.

Und weil der Sachverständige da ist, habe ich ihn gleich mal noch nach seiner Wärmebildkamera gefragt. Als der Estrich getrocknet ist und die Luftfeuchtigkeit so hoch war, hatten wir Wasser an den Rändern der Decke. Die Zwischendecken sind potenzielle Wärmebrücken, da hier nicht die ganze Dicke der Steine zur Verfügung steht. Schließlich muss die Decke irgendwo aufliegen. Gelöst ist das bei mir, indem ein dünner Ytong-Stein außen, dann kommt Dämmung und danach die Betondecke. Ein Bild davon gibt es im Artikel zur EG-Decke. Hier scheint aber alles im Rahmen zu sein. Da das Haus noch nicht verputzt ist, kann durch die Stöße noch der Wind fahren und das etwas auskühlen.

Sehr spannend ist an der Stelle auch, wie viel Wärme die Kamera noch bei der Bodenplatte anzeigt, obwohl unter dem Estrich 10cm Dämmung liegen. Und nicht von dem Fleck rechts unten irritieren lassen, hier hat ein Handwerker die Dämmung der Bodenplatte abgetreten als er durch die Terrassentür raus ist.

Gut war auch, dass an dem Tag der Bauunternehmer und der Sachverständige gleichzeitig auf der Baustelle waren. Beim letzten Termin im September hatte der Sachverständige nämlich etwas an der Abdichtung für die Sockeldämmung zu bemängeln und bisher ging das Thema immer Ping-Pong über mich. Das Problem daran ist, dass ich genug davon verstehe, um zu merken, dass es auf die Details ankommt, die ich nicht hundertprozentig verstehe. Die beiden scheinen sich jetzt geeinigt zu haben, wie das richtig gemacht wird und die Sache ist hoffentlich dann erledigt, wenn im Frühling der Außenputz kommt.

Außerdem war an dem Tag auch die CM Messung fällig. Der Estrich muss ja ziemlich trocken sein, damit die Bodenbeläge verlegt werden können. Mit einem Wert von 0,5 war die Messung gerade so an der Grenze. Aber bis die Böden tatsächlich drin sind, dauert es ja auch nochmal ein paar Tage, dann müsste es passen.

Bis jetzt alles Montag, aber zu den anderen Tagen gibt es nicht viel zu sagen. Kleine Kontrollbesuche auf der Baustelle. Mittlerweile sind auch im oberen Bad die Wände fertig, hier mal ein paar Impressionen.

Toilette
Dusche
Ecke der Dusche